Übersicht

Clément Bedel schafft hybride Kompositionen, die Augenblicke zwischen Zerfall und Neuschöpfung einfangen. Seine Gemälde bewegen sich im instabilen Raum zwischen Erosion und Regeneration und zeigen eine Welt im Wandel, in der Spuren der Zerstörung und Möglichkeiten der Erneuerung koexistieren - ohne Auflösung und dennoch untrennbar miteinander verbunden. Seine lebendigen, prägnanten Werke fangen diese Momente ein, in denen die Widerstandsfähigkeit der Natur den Begriff des Aussterbens in Frage stellt. Intensive Farbflüsse, die oft symbolisch für die Verschmutzung der Umwelt stehen, verschmelzen mit Pflanzen, Bäumen und brutalistischen Strukturen, die sich in einem ständigen Wandel befinden. Diese metabolisierenden Szenen durchbrechen konventionelle Vorstellungen eines lineareren Zeitverlaufs und stehen im Einklang mit dem Konzept der Hyperobjekte des Philosophen Timothy Morton: Entitäten, die in ihrem Ausmaß und ihrer Dauer so gewaltig sind, dass sie sich der gewöhnlichen Wahrnehmung entziehen.

 

Clément Bedel (*1993 in Straßburg) ist ein französischer Maler mit Sitz in Wien, Österreich. Nach dem Abschluss seines Masterstudiums 2017 an der École Nationale Supérieure d’Art de Nancy, wo er bei Nina Childress studierte, setzte er seine Ausbildung an der Fakultät für Bildende Künste in Belgrad fort, wo er von 2016 bis 2020 lebte und arbeitete. Jüngste Einzelausstellungen fanden unter anderem im WUK, Wien (2024); im Eisenwerk Frauenfeld, Schweiz (2023); sowie in der Galerie Hestia, Belgrad (2023) statt. Bedel nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen in Frankreich, Deutschland und Serbien teil und absolvierte Residenzen in Istanbul (2020) und Leipzig (2019).

 

  
Werke
Pressemitteilung

Clément Bedel schafft hybride Kompositionen, die Augenblicke zwischen Zerfall und Neuschöpfung einfangen. Seine Gemälde bewegen sich im instabilen Raum zwischen Erosion und Regeneration und zeigen eine Welt im Wandel, in der Spuren der Zerstörung und Möglichkeiten der Erneuerung koexistieren - ohne Auflösung und dennoch untrennbar miteinander verbunden. Seine lebendigen, prägnanten Werke fangen diese Momente ein, in denen die Widerstandsfähigkeit der Natur den Begriff des Aussterbens in Frage stellt. Intensive Farbflüsse, die oft symbolisch für die Verschmutzung der Umwelt stehen, verschmelzen mit Pflanzen, Bäumen und brutalistischen Strukturen, die sich in einem ständigen Wandel befinden. Diese metabolisierenden Szenen durchbrechen konventionelle Vorstellungen eines lineareren Zeitverlaufs und stehen im Einklang mit dem Konzept der Hyperobjekte des Philosophen Timothy Morton: Entitäten, die in ihrem Ausmaß und ihrer Dauer so gewaltig sind, dass sie sich der gewöhnlichen Wahrnehmung entziehen.

Bedel erinnert an natürliche Räume, die von Abnutzung geprägt sind; Orte, an denen sich das Einwirken des Menschen in die Landschaft eingeschrieben hat. Was zunächst wie ökologische Verwüstung erscheint, offenbart eine andere Art von Lebendigkeit: ölglänzende Farbtöne, die sich über das Wasser ziehen, Moos, das auf Beton Wurzeln schlägt, das Schimmern von Benzin, das das Licht einfängt. Anstatt diese Momente als Warnungen der Umwelt zu beschreiben, betrachtet Bedel sie als Orte der Wahrnehmung, an denen Toxizität und Strahlkraft aufeinandertreffen und eine neue Bildsprache für das Anthropozän schaffen. In dieser neuen Werkreihe spiegelt der Prozess des Künstlers, bei dem er Farbschichten abschleift, abkratzt und durchschneidet, die Korrosion der Umwelt selbst wider, die in Form von geätzten Oberflächen ihre Wunden offen zur Schau stellt und dennoch mit unerwarteter Lebendigkeit glänzt. Intensive Farbstreifen, die an Schadstoffe erinnern, verschmelzen mit pflanzlichen Formen, mineralischen Spuren und architektonischen Strukturen. Hier sind Umweltverschmutzung und Aussterben keine singulären Ereignisse, sondern diffuse Zustände, sichtbar in der langsamen Beharrlichkeit des Mooses neben dem flüchtigen Schimmer chemischen Lichts, in der schweren Festigkeit des Betons, der sich in luftige Farbtöne auflöst.

 

Diese Gemälde, die existentiell angelegt sind, sprechen durch die intime, verkörperte Praxis der Malerei von der prekären Lage der Menschheit. Sie zeigen, dass unser Platz in der Welt weder dominant noch marginal ist, sondern in Zyklen eingebunden, die unser Verständnis übersteigen. Bedel lädt uns ein, uns auf diese Schwebe einzulassen, und bietet uns dabei keinen festen Boden, sondern die Fähigkeit, eine fragile Art von Strahlkraft wahrzunehmen, in der Verfall und Erneuerung sich gemeinsam entfalten.

 

Über den Künstler: 

Clément Bedel (*1993 in Straßburg) ist ein französischer Maler mit Sitz in Wien, Österreich. Nach dem Abschluss seines Masterstudiums 2017 an der École Nationale Supérieure d’Art de Nancy, wo er bei Nina Childress studierte, setzte er seine Ausbildung an der Fakultät für Bildende Künste in Belgrad fort, wo er von 2016 bis 2020 lebte und arbeitete. Jüngste Einzelausstellungen fanden unter anderem im WUK, Wien (2024); im Eisenwerk Frauenfeld, Schweiz (2023); sowie in der Galerie Hestia, Belgrad (2023) statt. Bedel nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen in Frankreich, Deutschland und Serbien teil und absolvierte Residenzen in Istanbul (2020) und Leipzig (2019).

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