Frauke Dannert | Traumfragmente

23 Februar - 25 März 2023
Übersicht

Galerie Kandlhofer präsentiert in der Einzelausstellung Traumfragmente Werke der deutschen Künstlerin Frauke Dannert. In der Ausstellung sind collagierte Papierwerke, eine für den Ausstellungsort eigens konzipierte Wandmalerei sowie eine Videoarbeit zu sehen. Besondere Aufmerksamkeit erhält die neu entstandene Werkserie beachtlicher Graphitmalereien, welche die künstlerische Collagetechnik sowie die raumgreifende Gestik der Künstlerin malerisch zusammenführen. 

 

Die Formsprache Dannerts gründet sich auf dem künstlerischen Verfahren sogenannter paper cut-outs. Dafür sammelt die Künstlerin – ähnlich dem filmischen Found-Footage-Prinzip – Abbildungen architektonischer Betonbauten, Pflanzenscans oder Naturgegenstände, welche sie aus einem Konvolut eigener Fotografien sowie diversem Fotomaterial aus Printmedien und dem Internet miteinander fusioniert. Das Bildmaterial wird in einem Prozess aus Reproduktion sowie Dekonstruktion von Dannert bearbeitet. Räumliche Gesetzmäßigkeiten werden hierdurch destabilisiert und Ursprungsobjekte entfremdet. 

 

Es entstehen Formgebungen, welche an das „Objet Trouvé“ des französischen Architekten Le Corbousier erinnern, der in den 1930er Jahren begann, eine permanent wachsende Sammlung bestehend aus nicht zuzuordnenden sowie vieldeutig lesbaren Dinge anzulegen. Wie auch Le Corbusier ist Dannert an einer alternativen Formenwelt interessiert, die Fragen aufwirft, Vermutungen provoziert und das Auge spielerisch herausfordert. 

 

Für die Übertragung auf diverse Bildträger, bestehend aus Papier, roher Baumwolle oder der reinen Wand, verwendet Dannert ein Graphitverfahren, das ihre Werke über die Bildträger hinaus miteinander verbindet. Dannerts Werke brechen nicht nur mit den Grenzen des Materials und technischer Verfahren,. Die Künstlerin widersetzt sich darüber hinaus vorgegebenen Raumstrukturen, indem sie sich Formen, Licht und Schatten aneignet und darüber neue Wahrnehmungs- sowie Erfahrungsräume kreiert. 

 

Die Ausstellung Traumfragmente wird als ein imaginärer Baukasten begriffen, zusammengesetzt aus den sogenannten „Objet Trouvé“, mithilfe derer Dannert dem Publikum einen Zugang legt unendliche Assoziationsvarianten zu begegnen sowie vorab definierte Formen und Realitäten zu hinterfragen. Die Betrachtenden werden dazu eingeladen mehrebnen in die Werke einzutauchen und sich in ein Wechselspiel aus analytischer sowie assoziativer Denkweise zu begeben. 

 

Text von Claire Deuticke

 

 

 

Frauke Dannert (1979 in Herdecke, Deutschland) studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und am Goldsmiths College in London. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Köln. 

 

Zu ausgewählten Einzelausstellungen der Künstlerin gehören: Entlang der Fenster und Spiegel, FELD- HAUS, Raketenstation Hombroich, Neuss (2021), In Schleifen, Galerie Rupert Pfab, Düsseldorf (2021), Frauke Dannert Ausgezeichnet #3, Kunstmuseum Bonn (2018), Bosco, Osthaus Museum, Hagen (2018), Folie [fɔli], Galerie Kandlhofer, Vienna (2018), Collage, Kunstmuseum Luzern, Luzern (2016) Collage, Museum Kunstpalast, Düsseldorf (2016)

 

Zu ausgewählten Gruppenausstellungen gehören: ARCHITEKTUR, Made in Düsseldorf #4, NRW FORUM, Düsseldorf (2022), Ortswechsel, Die Sammlung der Deutschen Bundesbank zu Gast im MGGU, Museum Giersch, Frankfurt (2022) Wandgebunden, Skulpturenmuseum Marl (2022) Future / Memory, European Cultural Capital, Kaunas, Litauen (2022), IDENTITÄT NICHT NACHGEWIESEN, Neuerwerbungen der Sammlung des Bundes, Bundeskunsthalle Bonn (2022) From A to B, Museum Morsebroich, Leverkusen (2020), Dorothea- Erxleben- Stipendiatinnen 2017-2019 (2019), Reichtum Schwarz ist Gold, Lehmbruck Museum, Duisburg (2018), VIER MAL NEUES AUF PAPIER, Sprengel Museum Hannover (2015), Ruhe-Störung, Streifzüge durch die Welten der Collage, Museum Marta, Herford  (2013)

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