Übersicht

Galerie Kandlhofer zeigt mit ‚Bayreuth Walküre & historical works‘, eine Einzelausstellung von Hermann Nitsch. Gezeigt wird eine  Auswahl an Werken die im Zuge der Bayreuther Festspiele entstanden sind. Ergänzt wird die Ausstellung durch einen historischen Raum, der einen umfassenden Einblick in das vielschichtige Werk Hermann Nitschs bietet. Zu sehen sind Arbeiten von den ersten Aktionen der 1960er-Jahre bis zur letzten großen Malaktion in Bayreuth.

Die Ausstellung ist von 26. Juni bis 26. Juli 2025 in der Galerie Kandlhofer Brucknerstraße 4, 1040 Wien zu sehen.

 

Im Sommer 2021 wurde Hermann Nitsch vom Bayreuther Festspielhaus eingeladen, eine szenische Begleitung zu einer Konzertfassung von Richard Wagners Walküre zu gestalten.

Zu diesem Anlass entwickelte der Künstler eine umfassende Performance für die drei Akte des Werks. Jeder Akt wurde von einer in sich geschlossenen Malperformance begleitet, bei der die Partitur Szene für Szene in leuchtende Farben übersetzt wurde. Nitsch wollte mit seiner Malaktion das gesamte Farbspektrum des Regenbogens umspannen um mit der glühenden Farbigkeit der Wagner’schen Musik zu wetteifern

„Die Ereignisse des eigentlichen Malakts sollen wie Musik sein. Klänge verwandeln sich in Farben, und Wagners Partitur verführt mich zur Wahl meiner Farben.“ -Zitat Hermann Nitsch

Fast 1.000 Liter Farbe wurden von zehn seiner Malassistent*innen vergossen. Nitsch stimmt als Choreograph der Aktionen, das ganze  synchron zur live gespielten Musik Wagners ab. Jeder Akt erhielt eine spezifische Farbpalette: Blau- und Grüntöne für den Sturm im ersten Akt, intensive Rottöne für die Vereinigung von Siegmund und Sieglinde sowie Orange- und Gelbtöne für das Feuer im dritten Akt.

Das Ergebnis – Boden- und Wandmalereien – bildet die Grundlage für eine spartenübergreifende Gesamtinstallation. Dieses abschließende Gesamtkunstwerk steht in direkter Verbindung zu Wagners Werk, das ebenfalls als eines alle Sinne umfassenden Kunsterlebnisses zu verstehen ist, wie Nitsch erklärte.

Die Zusammenarbeit zwischen Nitsch und den Bayreuther Festspielen war die letzte große öffentliche Aktion des Künstlers. Sie stellt einen einzigartigen Moment an der Schnittstelle von Aktionskunst und Oper dar, regt zu tiefgehender Reflexion über das Wesen von Kunst und Performance an und verwandelt die Musik schließlich in ein intensives visuelles Erlebnis.

 

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