Paco Koenig
Paco Koenig (geb. 1990) wuchs zwischen Berlin und einer kleinen Insel in der nördlichen Ägäis auf. Während seines Architekturstudiums an der Universität der Künste Berlin entwickelte er eine vielseitige künstlerische Praxis, die von seinem starken Engagement für die Malerei sowie deren formalen und konzeptionellen Möglichkeiten geprägt ist. Er konzentriert sich auf die Materialien, Vorgehensweise, Oberflächen, Pinselführung, Texturen und alle subtilen Nuancen der Strukturen, die ein Gemälde ausmachen. Koenig versucht, die konzeptionellen Fundamente der Malerei zu reflektieren, indem er abstrakte Arbeiten mit nicht-traditionellen Materialien wie Aluminiumplatten und figurative Arbeiten auf Leinwand basierend auf Fotografien herstellt, die die Reproduktion und den Konsum von Alltagsbildern in Frage stellen.
Koenig versucht, über die konzeptuellen Grundlagen der Malerei nachzudenken, und schafft dabei abstrakte Arbeiten mit unkonventionellen Materialien wie Aluminiumtafeln sowie gegenständliche Werke auf Leinwand, die auf Fotografien basieren und die Reproduktion und den Konsum alltäglicher Bildwelten infrage stellen.
Wenn Koenig eine konzeptuelle Konstante hätte, wäre es seine Art, den kunsthistorischen Kanon wie eine Bibliothek von Referenzen zu behandeln, auf die er zurückgreift: Das Erbe des gestischen Expressionismus wird in seinen abstrakten Aluminiumtafeln deutlich, Anklänge an den Primitivismus und an Radierungen sind in seinen skizzenhaften, zeichnungsähnlichen Gemälden sichtbar. Koenigs Werk gründet auf einer Untersuchung der abstrakten Malerei durch eine postmoderne Umnutzung von Zeichen und Symbolen. Seine Arbeiten stehen in ständigem Dialog mit dem, was zuvor war, und mit dem, was um ihn herum geschieht. Es ist, als würde er aus Geschichte und Kultur „samples“ entnehmen und diese zu seinem eigenen, einzigartigen Ausdruck remixen. Gesten und Figuren sind in den Gemälden mit Linien verwoben, um die Bedeutung und die visuelle Wirkung von Sprache zu prüfen. Die eingeritzten Linien bilden die Grundlage der abstrakten Werke, auf der er eine Vielzahl von Techniken wie Ziehen, Rollen, Waschen und Schablonieren anwendet – um zunehmend dynamische Variationen aus seinem etablierten Repertoire zu steuern. Mit der Zeit ist dieser Ansatz komplexer geworden, während der Künstler die Effekte von Wiederholung, Maßstab, Rhythmus und verschiedenen Übermaltechniken untersucht, um die gewünschte Oberfläche zu erzielen.
Die Gemälde verdeutlichen die wesentliche Verbindung in Koenigs Praxis, in der er sich weiterhin mit den Grenzen der Abstraktion auseinandersetzt. Das visuelle Durcheinander, die rohe Energie der Spuren, die Art, wie Dinge im Laufe der Zeit abgenutzt und übereinandergelegt werden – die Werke scheinen die Energie und Entropie der urbanen Umgebung einzufangen. Man fragt sich, wie viel vom Puls der Stadt, von ihrem lebendigen Durcheinander und subtilen Verfall, in die Arbeiten einfließt. Die Einordnung seiner Werke als abstrakte Malerei hinterfragt, was Malerei ist, wie sie produziert werden sollte und wie ein Bild mehrere Bedeutungsebenen enthalten kann, die sich durch die Aufmerksamkeit des Betrachters erschließen. Prozess und Motiv gehen Hand in Hand.
Koenig experimentiert weiterhin mit der Malerei als Medium und Motiv und positioniert sie bewusst als Metapher, um Wahrnehmungen von Bild und die konventionellen Grenzen dessen, was Kunst ausmacht, zu hinterfragen. Die auf Fotografien basierenden Gemälde sind ein fester Bestandteil seiner Praxis geblieben und verbinden seinen inhärent prozessorientierten und konzeptionell rigorosen Ansatz. Es ist eine Fortsetzung seiner Auseinandersetzung mit den Grundlagen der modernen Malerei – die Direktheit und Unmittelbarkeit menschlicher Spuren zusammen mit den vermittelnden Effekten mechanischer und fotografischer Reproduktion.
Text von Fabio Korbus
Koenig lebt und arbeitet derzeit in Berlin, Deutschland.
Zu seinen jüngsten Ausstellungen gehören: NOT BE PAINTED, Galerie Kandlhofer (2025). Maybe It Was Magic in der Sammlung Miettinen (2025), Video Center im Zenrale.Space (2024), Extraordinary Form - Abstrakte und nicht-figurative Kunst aus der Sammlung Miettinen Teil II (2024), Malerei in der Architektur Galerie Berlin (2023), RAW in der Galerie Vacancy Shanghai (2022), Do You Dream In Colour? in der Galerie Lisa Kandlhofer (2021), Load Management im Spoiler (2020)
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Paco Koenig
NOT BE PAINTED 25 Februar - 28 März 2025Paco Koenig (geb. 1990) wuchs zwischen Berlin und einer kleinen Insel in der nördlichen Ägäis auf. Während seines Architekturstudiums an der Universität der Künste Berlin entwickelte er eine vielseitige künstlerische Praxis, die von seinem starken Engagement für die Malerei sowie deren formalen und konzeptionellen Möglichkeiten geprägt ist. Er konzentriert sich...Lesen Sie mehr -
Paco Koenig I Do you dream in colour?
Focus on 4 - 31 Mai 2021Paco Koenig (b.1990) lives and works in Berlin. Koenig received his MA in Architecture from the University of Arts, Berlin. Originally trained as an architect, Paco Koenig's path flowed through architecture and furniture design before resting on painting. Koenig states that his move to painting was triggered by finding a...Lesen Sie mehr
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Paco KoenigGUGGENHEIM (DAGMAR) , 2025Oil on Linen100 x 70 cm
39 3/8 x 27 1/2 in -
Paco KoenigUNTITLED, 2025oil on aluminium40 x 33 cm
15 3/4 x 13 in -
Paco KoenigUntitled , 2025oil on aluminium80 x 60 cm
31 1/2 x 23 5/8 in -
Paco KoenigUntitled , 2025oil on aluminium80 x 60 cm
31 1/2 x 23 5/8 in -
Paco KoenigUntitled , 2025oil on aluminium210 x 150 cm
82 5/8 x 59 in -
Paco KoenigUntitled , 2025oil on aluminium80 x 60 cm
31 1/2 x 23 5/8 in -
Paco KoenigFONIAS II, 2024Oil on Linen200 x 150 cm
78 3/4 x 59 in -
Paco KoenigPICASSO, 2024Oil on Linen200 x 150 cm
78 3/4 x 59 in
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Paco KoenigInstallation View III,Do you dream in colour? , 2021 -
Paco KoenigInstallation View IV, Do you dream in colour? , 2021 -
Paco KoenigInstallation View: 'NOT TO BE PAINTED', Galerie Kandlhofer, Vienna, 2025 -
Paco KoenigInstallation View: 'NOT TO BE PAINTED', Galerie Kandlhofer, Vienna, 2025 -
Paco KoenigInstallation View: 'NOT TO BE PAINTED', Galerie Kandlhofer, Vienna, 2025 -
Paco KoenigInstallation View VI, Do you dream in colour? , 2021
